Was sind Gefahrstoffe? (Definition – leicht erklärt)
Gefahrstoffe (Englisch HAZMAT, kurz für Hazardous Materials) sind Substanzen, die Objekten, Personen oder der Umwelt erheblichen Schaden zufügen können. Sie werden auch als Gefahrgüter bezeichnet und werden reguliert, um ihre sichere Handhabung, Lagerung, Beförderung und Entsorgung zu gewährleisten sowie Zwischenfälle zu vermeiden.
Die ordnungsgemäße Lagerung von Gefahrstoffen
Aufgrund der Schwere und des Ausmaßes der Folgen, die ein Zwischenfall mit gefährlichen Stoffen verursachen kann, sollten alle Arbeitnehmer jederzeit darüber im Klaren sein, wie sie mit diesen umzugehen haben. Außerdem sollten die Gefahrstoffe – sowie deren Art – jederzeit durch die Verwendung von Piktogrammen und Bestandslisten identifiziert werden können, um Zwischenfälle zu vermeiden.
Was wird als Zwischenfall mit Gefahrstoffen betrachtet?
Bei einem HAZMAT-Vorfall kommt es in der Regel zu einer unkontrollierten oder unbeabsichtigten Freisetzung von gefährlichen Stoffen, die physikalische, chemische, biologische, feuerbedingte oder radiologische Schäden verursacht. Jedes Jahr ereignen sich eine Vielzahl von Unfällen mit Gefahrstoffen, die zu Arbeitsunterbrechungen, Sachschäden und sogar Todesfällen führen. Verschiedene Einrichtungen sowie staatliche Stellen regeln deshalb die Verwendung von diesen und haben hierfür standardisierte Kennzeichnungen sowie Methoden zur Klassifizierung entwickelt.
Welche Stoffe gelten als gefährlich?
Verschiedene Symbole werden verwendet, um anzuzeigen, dass es sich bei einem gelagerten oder transportierten Stoff um eine gefährliche Substanz handelt. Das Design eines Gefahrstoff-Etiketts (Piktogramm) basiert auf der Gefahrenklasse, wie sie von den Aufsichtsbehörden definiert wird. Wie z. B. im Gefahrenklassifizierungssystem des US-Verkehrsministeriums (DOT):
- Klasse 1: Sprengstoffe.
- Klasse 2: Gase – dazu gehören genauso entflammbare und giftige Gase wie nicht entflammbare und ungiftige.
- Klasse 3: Entzündliche und brennbare Flüssigkeiten.
- Klasse 4: Entzündliche und selbstentzündliche feste Stoffe, sowie solche, die bei Kontakt mit Wasser entzündliche Gase entwickeln.
- Klasse 5: Oxidierendsmittel und organische Peroxide.
- Klasse 6: Toxische (giftige) Substanzen und infektiöses Material.
- Klasse 7: Radioaktive Substanzen.
- Klasse 8: Ätzende Substanzen.
- Klasse 9: Sonstige gefährliche Güter, Substanzen und Gegenstände.
Die richtige Kennzeichnung von Gefahrstoffen
Etiketten mit Symbolen zur Kennzeichnung von Gefahrstoffen (auch als Piktogramme bezeichnet), sollten jederzeit klar und deutlich sichtbar sein, um die (transportierten) Gefahrgüter leicht identifizieren zu können und auf die potenziellen Risiken aufmerksam zu machen. Im Falle eines Zwischenfalls geben diese Piktogramme den Einsatzkräften eine klare Vorstellung davon, wie die Situation zu handhaben ist.
Sicherer Umgang mit Gefahrstoffen
Die Kenntnis der Art des gefährlichen Stoffes durch die richtige Kennzeichnung ist der erste Schritt, um die Sicherheit zu gewährleisten und Unfälle zu vermeiden. Im Folgenden finden Sie weitere Sicherheitstipps zum Umgang mit Gefahrstoffen:
- Durchführung einer regelmäßigen Risikobewertung zur Beurteilung des sicheren Umgangs mit Gefahrstoffen.
- Beachten Sie die im Sicherheitsdatenblatt (SDS ) enthaltenen Angaben zur ordnungsgemäßen Handhabung.
- Einrichtung geeigneter Verfahren für die Gefahrenkommunikation (HazCom), um im Falle eines Zwischenfalls gut vorbereitet zu sein.
- Tragen Sie bei der Arbeit mit gefährlichen Stoffen immer die entsprechende persönliche Schutzausrüstung (PSA).
- Bewertung der Kompetenz und Schulung der Mitarbeiter, um sicherzustellen, dass sie für den Umgang mit gefährlichen Stoffen ausreichend qualifiziert sind.
- Verwenden Sie geeignete Lagerbehälter und stellen Sie sicher, dass die Etiketten / Piktogramme gut sichtbar angebracht sind.
- Prüfen Sie, ob die Erste-Hilfe-Kästen gut ausgestattet und im Notfall leicht zugänglich sind.
- Es müssen Feuerlöscher vorhanden sein, die für die jeweilige Gefahrgutklasse geeignet sind.
- Einrichtungen, in denen Gefahrgut gelagert wird, sollten sicher und gut belüftet sein und über leicht zugängliche Waschplätze zur Dekontamination verfügen.
- Für Betriebe mit Öllagerung ist ein Plan zur Verhinderung, Kontrolle und Bekämpfung von Ölverschmutzungen (SPCC ) in Übereinstimmung mit den Vorschriften zu erstellen.
- Für gefährliche Substanzen, die rund um die Uhr temperaturkontrolliert gelagert werden müssen, sollten automatische Sensoren zur Temperaturmessung verwendet werden, welche die Notwendigkeit der manuellen Temperaturüberwachung minimieren.
- In Anbetracht der Auswirkungen von Gefahrstoffen auf die Umwelt ist es hilfreich, ein Umweltmanagementsystem (EMS) nach ISO 14001 einzurichten.
- Führen Sie regelmäßige Inspektionen anhand von Checklisten für den sicheren Umgang mit Gefahrstoffen durch und erstellen Sie anschließend Berichte. Aus diesen sollte klar hervorgehen, ob beispielsweise die Behälter in gutem Zustand oder die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen noch wirksam sind.