Was ist ein Handhygiene-Audit?
Durch die Überprüfung der richtigen Händehygiene wird sichergestellt, dass die angewendeten Schritte zur Desinfektion den Indikationen entsprechen. Durch regelmäßige Kontrollen wird die Ausbreitung von Infektionen zwischen Pflegemitarbeitern und Patienten verringert.
Die Bedeutung der Handhygiene
Die Einhaltung der richtigen Maßnahmen zur Händedesinfektion ist eine Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinie, die im Gesundheitswesen verpflichtend vorgeschrieben ist. Diese trägt dazu bei, die Zahl der Infektionen in der Pflege zu verringern. Und schützt damit sowohl das Wohl der Patienten als auch das der Beschäftigten. Sie mag wie eine Nebensächlichkeit erscheinen – doch ihre Vernachlässigung wirkt sich negativ auf die Sterblichkeitssrate, die Dauer der Krankenhausaufenthalte sowie die Behandlungskosten aus.
Eine Studie über antimikrobielle Resistenz und Infektionskontrolle kam außerdem zum Schluss, dass eine zuverlässige Handhygiene nur dann erreicht wird, wenn das Gesundheitspersonal ausreichend geschult ist. Nur über vertiefte Kenntnisse der wissenschaftlichen Hintergründe sowie ein daraus folgendes Verständnis der Richtlinien und Techniken, kann das Personal dauerhaft zu konsequenten Hygienemaßnahmen überzeugt werden. Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor ist ein ausreichendes und leicht zugängliches Angebot von Spendern mit Alkohol, Seife oder Desinfektionsmittel im Arbeitsbereich.
Die Wichtigkeit regelmäßiger Kontrollen
Obwohl leicht vermeidbar, sind Infektionen im Rahmen der Patientenversorgung nach wie vor eine der Hauptursachen für Todesfälle und Behinderungen weltweit – über 1,4 Millionen Fälle werden jährlich registriert. Die einfachste und wirksamste Lösung zur Verhinderung solcher Infektionen im Gesundheitswesen besteht darin, dass das Pflegepersonal in den fünf Momenten der Patientenversorgung eine angemessene Händedesinfektion praktiziert.
Einrichtungen des Gesundheitswesens sollten deshalb regelmäßige Überprüfungen der Händehygiene durchführen, um diesbezügliche Schulungslücken zu ermitteln und das Personal an die Bedeutung der Maßnahmen zu erinnern.
Wie Sie Handhygiene-Kontrollen effektiv durchführen
Auf der Grundlage der Handhygiene-Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation aus dem Jahr 2019 werden die folgenden Schritte bei der Durchführung eines Handhygiene-Audits für Beschäftigte im Gesundheitswesen empfohlen:
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Die Kommunikation vor, während und nach dem Audit ist das Um und Auf.
Setzen Sie sich mit der Verwaltung in Verbindung, bevor Sie mit der Prüfung beginnen. Geben Sie den Beobachtungszeitraum und den Zweck der Kontrolle bekannt. Informieren Sie das Gesundheitspersonal über die Methode der Datendokumentation (z. B. Fotobeweis).
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Bestimmen Sie die zu prüfenden Bereiche.
Prüfung aller Bereiche, in denen regelmäßig Patientenpflege betrieben wird. Stellen Sie sich der Oberschwester, dem Chefarzt der Station oder dem Abteilungsleiter vor. Erläutern Sie diesen Ihre Aufgabe und die mit dieser verbundene Vorgehensweise. Achten Sie darauf, eine ausreichende Anzahl von Beobachtungen in verschiedenen Stationen und Abteilungen durchzuführen.
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Wahrung der Privatsphäre der Patienten.
Die Privatsphäre der Patienten darf durch die Prüfung nicht beeinträchtigt werden. Möglicherweise ist deshalb deren schriftliche Zustimmung erforderlich. Führen Sie keine Prüfungen in Extremsituationen – wie z. B. medizinische Notfallbehandlung, Anzeichen von unkontrolliertem Stress bei medizinischem Personal – durch.
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Beobachtung einer einzelnen medizinischen Fachkraft auf einmal.
Führen Sie das Audit gemäß den Fünf Indikationen der Händehygiene laut WHO durch:
- Vor dem Kontakt mit dem Patienten.
- Vor aseptischen Verfahren.
- Nach der Exposition gegenüber Körperflüssigkeiten.
- Nach dem Berühren eines Patienten.
- Nach dem Berühren der Patientenumgebung.
Halten Sie fest, ob die medizinische Fachkraft die folgenden Techniken angewandt hat oder nicht:
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Dokumentation und Weitergabe der wichtigsten Erkenntnisse
Geben Sie dem medizinischen Personal eine Rückmeldung, falls die Händehygiene nicht (oder nicht richtig) durchgeführt wurde. Das Verhältnis zwischen der Anzahl der durchgeführten Handlungen (Handhygiene) und der Anzahl der Gelegenheiten (Indikationen) gibt Aufschluss über die Einhaltung der Vorschriften im Gesamten. Die Ergebnisse sollten anschließend der Geschäftsleitung, den Abteilungsleitern, den Aufsichtsräten sowie den Beschäftigten selbst mitgeteilt werden.